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Unterschied: Handgewindebohrer & Maschinengewindebohrer

Unterschied: Handgewindebohrer & Maschinengewindebohrer

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Wenn Sie Neueinsteiger im weiten Feld des Gewindeschneidens sind, dann haben Sie den richtigen Blogbeitrag gefunden. Wir fangen bei Null an und erklären Ihnen ganz ausführlich, was ein Gewindebohrer überhaupt ist, wie er eingesetzt wird und welcher Unterschied zwischen Handgewindebohrer und Maschinengewindebohrer besteht.

Was ist ein Gewindebohrer?

Ein Gewindebohrer ist ein Spezialwerkzeug, das Gewinde erzeugen kann. Dies geschieht, indem Sie den Gewindebohrer in eine vorbereitete Kernlochbohrung eindrehen. Dabei schneidet das Werkzeug Material aus dem umliegenden Werkstoff.

Ein Gewindebohrer verfügt über einen zylindrischen Schaft, der in einem Vierkant mündet. Am Kopf befindet sich der Gewindeteil, die Nuten und dazwischen die Schneidkanten.

Wichtige Merkmale am Kopf des Gewindebohrers sind:

  • Gewindeprofil: Dieses legt fest, um welches Gewinde es sich handelt. Das Gewindeprofil setzt sich zusammen aus Maßen wie dem Durchmesser, der Steigung und dem Flankenwinkel.
  • Anschnittform: Diese zeigt an, bei welchem Gewindegang das Gewindeprofil seine volle Ausprägung erreicht.
  • Nuten: Können gerade oder spiralförmig sein und dienen dem Abtransport des Spans.

Gewindebohrer lassen sich unterteilen in Handgewindebohrer und Maschinengewindebohrer. Welche Werkzeuge für welche Anwendungsfälle geeignet sind und was Sie sonst noch zum Unterschied zwischen Handgewindebohrer und Maschinengewindebohrer wissen müssen, klären wir in den folgenden Abschnitten.

Unterschied des Handgewindebohrers zum Maschinengewindebohrer – das Wichtigste zum Handgewindebohrer

Mit Handgewindebohrern können Sie Gewinde ganz ohne den Einsatz von Maschinen in ein Bauteil schneiden – dies ist der offensichtlichste Unterschied vom Handgewindebohrer zum Maschinengewindebohrer. Das bringt einige Vorteile mit sich. Für Heimwerker bieten Handgewindebohrer einen besonders niedrigschwelligen Einstieg in ein neues Thema, da Sie keine großen Investitionen tätigen müssen. Vor allem, wenn Sie nicht über eine entsprechende Werkstatteinrichtung verfügen und nur vereinzelte Gewinde schneiden möchten, ist dies eine gute Lösung. Die Unabhängigkeit von Strom und Maschinen sorgt auch für eine hohes Maß an Flexibilität. Handgewindebohrer lassen sich an ungewöhnlichen Orten und schwierig zu erreichenden Stellen einsetzen.

Handgewindebohrer bestehen dabei gewöhnlich aus Sätzen zu zwei oder drei Werkzeugen. Diese Gewindebohrer bauen in ihrer Schneidwirkung aufeinander auf und müssen in der richtigen Reihenfolge eingesetzt werden.

Folgende Handgewindebohrer gibt es:

  • Vorschneider: langer Anschnitt, unvollständig ausgeprägte Zähne, markiert mit einem Ring
  • Mittelschneider: mittlerer Anschnitt, Zähne ausgeprägter, markiert mit zwei Ringen
  • Fertigschneider: kurzer Anschnitt, Zähne vollständig ausgeprägt, ohne Ring

Vorstellen können Sie sich das so: Der Vorschneider trägt die größte Menge an Material ab, er schneidet das Gewindeprofil zu 65 %. Der Mittelschneider bringt den Wert auf 85 % und der Fertigschneider vollendet die Arbeit seiner Kollegen.

Der Vorteil von dieser Arbeitsteilung ist zum einen, dass es Ihnen als Anwender leichter fällt, mit überschaubarem Kraftaufwand ein gerades Gewinde zu schneiden. Auch die Kräfte, die auf jeden einzelnen Gewindebohrer wirken, werden reduziert und die Werkzeuge halten länger.

Für Regelgewinde mit grober Steigung benötigen Sie alle drei Gewindeschneider. Beim Feingewindemit engerem Gewindeprofil umfasst ein Satz nur zwei Werkzeuge. Die Sätze sind erhältlich für normale Stähle, hochfeste Stähle sowie speziell für die Edelstahlbearbeitung. Zum manuellen Gewindeschneiden benötigen Sie neben den Gewindebohrern noch ein Betätigungswerkzeug, üblicherweise ein Windeisen oder eine Werkzeugknarre.

Wie unterscheidet sich der Handgewindebohrer vom Maschinengewindebohrer? Maschinengewindebohrer kurz erklärt

Das Gewindeschneiden per Hand ist relativ zeitaufwändig, weswegen in der industriellen Fertigung fast ausschließlich Werkzeugmaschinen zum Einsatz kommen. In diese Maschinen können Sie jedoch nicht einfach einen Handgewindebohrer einspannen. Dafür gibt es spezielle Werkzeuge: die Maschinengewindebohrer. Im Unterschied zum Handgewindebohrer wird beim Maschinengewindebohrer das Gewinde in einem einzigen Arbeitsschritt geschnitten. Ihr Aufbau weicht von dem eines Handgewindebohrers ab und sie erfordern eine starre und lotgerechte Führung, da sie ansonsten leicht abbrechen können. Deshalb ist die Verwendung von Maschinengewindebohrer in handgeführten Maschinen auch nicht empfehlenswert.

Grundlegend unterscheiden sich Maschinengewindebohrer nach der Art der Bohrung, in der sie angewendet werden können. Ein Durchgangsloch läuft einmal komplett durch ein Werkstück hindurch, ein Sackloch führt nur ein Stück weit hinein. Daneben können Sie Maschinengewindebohrer in zahllosen Ausführungen erwerben, z. B. für den Einsatz in ganz bestimmten Materialien oder um ein linksdrehendes Gewinde zu schneiden. Auch die Nutformen und damit verbunden die Richtung der Spanabfuhr kann variieren.

Sonderfall Einschnittgewindebohrer

Wir erweitert den Unterschied zwischen Handgewindebohrer und Maschinengewindebohrer um ein drittes Werkzeug, das die Eigenschaften beider Typen vereint. Der Einschnittgewindebohrer ist im Grunde auch ein Maschinengewindebohrer. Das erkennen Sie an seinem Namen, der darauf hinweist, dass das Gewinde mit nur einem Schnitt komplett fertiggeschnitten wird. Anders als ein gewöhnlicher Maschinengewindebohrer ist der Einschnittgewindebohrer jedoch auch zum manuellen Einsatz geeignet. Durch seine gerade Nuten ist er sehr stabil und kann dadurch die Bruchgefahr eindämmen. Der Einschnittgewindebohrer ist zwar praktisch und flexibel im Einsatz, hat jedoch auch seine Schwächen. Als Alternative und im Unterschied zum Handgewindebohrer und Maschinengewindebohrer punktet er zwar mit weniger Zeitaufwand, benötigt dafür aber auch mehr Krafteinsatz. Zudem ist es hier besonders wichtig, das Werkzeug im Lot zu halten, was ohne maschinelle Unterstützung nicht immer ganz einfach ist.

Unterschiede von Handgewindebohrern und Maschinengewindebohrern im Überblick

Ein Handgewindebohrer ist auch ohne große Werkstattausstattung nutzbar und kann flexibel eingesetzt werden, z. B. auch an unförmigen Bauteilen. Durch die langsame Arbeitsweise können Sie sich Zeit lassen und besonderes Augenmerk auf Sorgfalt legen. Gerade als Anfänger lernen Sie so Schritt für Schritt, wie ein gutes Gewinde geschnitten wird. Wenn Sie allerdings öfter Gewinde schneiden möchten, dann ist die händische Variante auf die Dauer sehr mühsam.

Im Unterschied zum Handgewindebohrer ist für den Maschinengewindebohrer hingegen selbst Serienproduktion im Akkord Alltagsgeschäft. Aus dem industriellen Bereich wäre er nicht wegzudenken. Sein Einsatz ist allerdings sowohl an die Verfügbarkeit der notwendigen Werkzeugmaschinen gekoppelt als auch das Know-how, um diese zu bedienen. Das macht ihn zu einem Werkzeug, das eher im Profibereich angesiedelt ist.

Der Einschnittgewindebohrer schafft es, beide Welten zu vereinen, jedoch nicht ohne Nachteile. Im manuellen Einsatz kann er sich in den Händen von Unerfahrenen als Diva erweisen und taugt somit als Einsteigermodell nur bedingt. Wenn Sie zum ersten Mal ein Gewinde schneiden, dann sind Sie mit einem Handgewindebohrer Satz besser beraten.

Die Unterschiede von Handgewindebohrer, Maschinengewindebohrer und Einschnittgewindebohrer sind nun geklärt. Schauen Sie gerne in den Online-Shop vom Gewindebohrer Hersteller BAER und finden Sie all das (und noch mehr) zu fairen Preisen und in unschlagbarer Qualität!