Gewinde in der Medizintechnik – Knochenschrauben & Co.
Die moderne Medizin überrascht uns immer wieder mit Innovationen und Verfahren, die geradezu futuristisch wirken. Fast scheint es, als könne jeder Bestandteil des menschlichen Körpers ausgetauscht oder zumindest repariert werden. So können Ärzte mittlerweile viele gesundheitliche Probleme lösen, die noch vor ein oder zwei Generationen zu massiven Einschränkungen oder gar zum Tod geführt hätten.
Noch sind wir nicht ganz beim Cyborg angekommen, diesem Mischwesen aus Mensch und Maschine. Aber Technik ist aus der modernen Medizin nicht mehr wegzudenken und handwerkliche Tätigkeiten wie Bohren, Sägen und Schrauben haben längst in OP-Säle Einzug gehalten. Dazu gehört auch das Gewindeschneiden.
Sowohl Gewindewerkzeuge als auch Gewinde kommen bei vielen medizinischen Maßnahmen zur Anwendung. Vor allem dann, wenn es darum geht, Teile fest und an Ort und Stelle zu halten. Aber dort hören die Einsatzmöglichkeiten von Gewinden in der Medizintechnik noch lange nicht auf. Natürlich gelten in einem solch sensiblen Umfeld besondere Bedingungen. Verschaffen wir uns einmal einen Überblick über die verschiedenen Gewinde in der Medizintechnik!
Worauf es bei Gewinden in der Medizintechnik ankommt
Wenn Sie schon einmal in einem Krankenhaus waren, dann können Sie sich vorstellen, dass für Gewinde in der Medizintechnik besondere Ansprüche gelten. Selbstverständlich fährt ihr behandelnder Arzt nicht einfach auf dem Weg zum Termin beim Baumarkt vorbei, um dort sein OP-Besteck zu besorgen. Worauf kommt es also bei Gewindewerkzeug und Gewinden in der Medizintechnik an?
Biokompatibilität
Alle Gewindewerkzeuge und Gewinde in der Medizintechnik, die direkten Kontakt zum Körper haben oder sogar auf gewisse Zeit in ihm verbleiben, müssen gut verträglich sein. Eine allergische Reaktion kann für einen ohnehin schon geschwächten Menschen eine Katastrophe bedeuten. Materialien, die diesen Ansprüchen gerecht werden, bezeichnet man auch als biokompatibel, weil sie das lebende Gewebe nicht negativ beeinflussen.
Hygiene
Hygiene ist in jedem Krankenhaus oder OP-Saal der wichtigste Punkt. Keime und Bakterien verbreiten sich unerkannt und können verheerende Schäden anrichten. Um dem vorzubeugen, wird stets gründlich desinfiziert. Gewinde in der Medizintechnik müssen den teils aggressiven Desinfektionsmitteln standhalten und aus Materialien bestehen, die sich leicht reinigen lassen.
Spanabfuhr
Schon in der heimischen Werkstatt können die Späne ziemlich nerven und für Verunreinigungen und Probleme sorgen. Jetzt stellen Sie sich mal vor, Sie werkeln nicht an Ihrem neuesten Projekt, sondern am menschlichen Körper! Wann immer also Gewindewerkzeuge und Gewinde in der Medizintechnik zum Einsatz kommen, ist eine reibungslose und vorhersehbare Spanabfuhr unabdingbar, damit keine Fremdkörper an Stellen landen, an denen sie nichts zu suchen haben.
Qualität
Natürlich achten Sie auch auf die Qualität Ihrer Gewindewerkzeuge, wenn Sie kein Arzt sind. Aber bei Gewinden in der Medizintechnik ist eine bestechende Güte der verwendeten Bohrer nicht nur wünschenswert, sondern zwingend notwendig. Glatte Oberflächen, eine absolut präzise Schneidgeometrie und bruchresistente Werkzeuge – dann läuft die Operation wie am Schnürchen.
Lebensdauer
Vor allem für alle Bauteile mit Gewinden in der Medizintechnik, die längere Zeit oder unbegrenzt im Körper verbleiben sollen, ist eine lange Lebensdauer wichtig. Schließlich ist das Ziel, den Patienten Gesundheit und Lebensfreude zurückzugeben. Wenn diese dann ständig ins Krankenhaus müssen, um Teile auszutauschen oder nachzubessern, ist es damit schnell dahin.
Diese Materialien werden bei Gewinden in der Medizintechnik verwendet
Um die genannten Anforderungen zuverlässig zu erfüllen, sind besondere Materialien für Gewinde in der Medizintechnik notwendig. Sie müssen biokompatibel, robust und langlebig sein. Gerade für Implantate wird sehr häufig Reintitan oder eine Titan-Legierung verwendet. Titan wird vom menschlichen Körper für gewöhnlich gut angenommen und es kommt selten zu allergischen Reaktionen oder Abwehrmechanismen. Auch rostfreier Stahl und Legierungen auf Kobaltbasis kommen zum Einsatz. Nickel ist als Legierungselement ebenfalls häufig bei Gewinden in der Medizintechnik vertreten, was auf den ersten Blick stutzig macht, da viele Menschen unter einer Nickelallergie leiden. Allerdings wird durch Gewindewerkzeuge und Gewinde in der Medizintechnik so wenig Nickel freigesetzt, dass keine negativen Folgen für den Körper auftreten.
Wo Gewinde in der Medizintechnik zum Einsatz kommen
So richtig vorstellen können Sie sich das immer noch nicht, dass der Arzt mit dem Gewindebohrer hantiert? Dann nähern wir uns der Sache einmal von der praktischen Seite. Wir haben einige typische Beispiele ausgewählt, anhand derer Sie gut nachvollziehen können, wo Gewinde in der Medizintechnik Sinn machen.
Zahnimplantate
Das Zahnimplantat ist das Musterbeispiel für Gewinde in der Medizintechnik. Zunächst wird hierfür ein Loch in den Kieferknochen gebohrt. In diese Bohrung wird dann der Implantatkörper hineingeschraubt, also eine Art künstliche Zahnwurzel. Diese verwächst im Laufe der Zeit fest mit dem umgebenden Knochenmaterial. Der Implantatkörper verfügt über ein Innengewinde, in das ein Halsteil eingeschraubt wird. Auf diesem sitzt schließlich die Krone, also der künstliche Zahn. Dank Gewinde in der Medizintechnik kann auf diese Weise eine Zahnimplantation mit relativ wenig Aufwand durchgeführt werden und Patienten müssen sich keine Sorgen um den sicheren Halt des neuen Zahns machen.
Knochenschrauben
Der Begriff klingt ein wenig nach Folterinstrument, aber Knochenschrauben sind wichtige Hilfsmittel in der modernen Chirurgie. Sie kommen zum Einsatz, wenn eine Verbindung zwischen Knochenmaterial hergestellt werden muss – der Fachbegriff dafür lautet Schraubenosteosynthese. Wie und wo die Knochenschrauben genau eingesetzt werden, kommt dabei stark auf die Art der Verletzung an. Oft werden etwa Brüche am Kopf oder am Fuß, die zur Heilung besonders viel Stabilität benötigen, mittels Knochenschrauben fixiert. Gerne auch mal unter Zuhilfenahme einer Unterlegscheibe. Ein ganz kleines bisschen geht es dann also doch wie in der Werkstatt zu.
Herzpumpe
Ein etwas anderes Beispiel für ein Gewinde in der Medizintechnik ist eine Herzpumpe. Bei einigen Modellen finden wir hier nämlich ein Bewegungsgewinde. Ein sehr kleiner Kugelgewindetrieb treibt eine Pumpe an, die das Herz am Laufen hält. Da soll nochmal einer sagen, Gewinde seien nicht lebenswichtig!
Herzpumpen haben wir als Gewindebohrer-Hersteller bei BAER zwar nicht im Angebot, aber mit Gewinden kennen wir uns aus! Schauen Sie doch mal in unserem Online-Shop vorbei. Dort finden Sie ein breites Sortiment an präzise gefertigten Gewindewerkzeugen für jeden Einsatzzweck!