Gewindeschneiden mit der Maschine – So gelingt es!
Das Schöne am Gewindeschneiden ist die Tatsache, dass es für Laien und Anfänger leicht zugänglich ist. Mit dem passenden Gewindebohrer können Sie auch in der heimischen Garage ein Gewinde per Hand schneiden und benötigen dazu keine voll ausgestattete Werkstatt. Diese Vorgehensweise ist allerdings nicht besonders effizient. Wenn Sie häufiger Gewinde schneiden möchten, dann interessieren Sie sich wahrscheinlich dafür, wie Gewindeschneiden mit der Maschine funktioniert. In diesem Blogbeitrag erklären wir Ihnen die Grundlagen und räumen mit ein paar häufigen Fehlannahmen zum Thema Gewindeschneiden mit der Maschine auf.
Für welche Maschinen sind Maschinengewindebohrer geeignet?
Zunächst müssen wir klären, auf welche Geräte sich der Begriff Maschinengewindebohrer überhaupt bezieht. Denn ja, Ihr Akkuschrauber ist auch irgendwo eine Maschine. Dieser ist beim Gewindeschneiden mit der Maschine aber nicht gemeint.
Das Gewindeschneiden mit der Maschine ist ein hochsensibler Vorgang, bei dem der Unsicherheitsfaktor Mensch eine möglichst geringe Rolle spielen sollte. Wenn Sie eine Handbohrmaschine oder einen Akkuschrauber verwenden, dann haben Sie viele Faktoren wortwörtlich selbst in der Hand. Halten Sie das Gerät nicht ganz gerade, kann das Gewinde nicht korrekt geschnitten werden und das Werkzeug leicht abbrechen. Selbst eine handgesteuerte Säulenbohrmaschine löst das Problem nur teilweise, weil Sie hier immer noch den Vorschub manuell steuern. Ganz zu schweigen davon, dass Sie beim Gewindeschneiden mit der Maschine am besten ein Gewindeschneidfutter verwenden sollten.
Wenn Sie also eine Säulenbohrmaschine verwenden möchten, dann investieren Sie in ein Modell mit einem automatischen Programm zum Eintauchen nach Steigung oder verwenden Sie einen Gewindeschneidapparat, der genau für diesen Einsatz zum Gewindeschneiden mit der Maschine ausgelegt ist. Falls Sie aus irgendeinem Grund nicht um die Verwendung einer Handmaschine herumkommen, empfehlen wir, auf die niedrigste Drehzahl zu stellen und einen Maschinengewindebohrer mit langem Anschnitt (z. B. Form B) zu verwenden, um etwas mehr Führung zu haben. Bitte beachten Sie jedoch, dass es sich dabei nur um eine Behelfslösung handelt und die Maschinengewindeschneider ausdrücklich nicht für diesen Einsatz ausgelegt sind. Wenn Sie viele Gewinde schneiden müssen, sollten Sie stattdessen in Erwägung ziehen, ob sich die Anschaffung einer Maschine mit Gewindeschneid-Programm oder eines Gewindeschneidapparats nicht als eine lohnende Investition für Sie herausstellen würde!
So funktioniert Gewindeschneiden mit der Maschine
Sie haben eine passende Werkzeugmaschine zum Gewindeschneiden mit der Maschine? Sehr gut, dann können Sie auch schon fast loslegen. Ein paar Punkte gibt es jedoch noch zu beachten.
Diese Werkzeuge benötigen Sie zum Gewindeschneiden mit der Maschine
Klar, am wichtigsten ist natürlich der Maschinengewindebohrer selbst. Hier gibt es viele verschiedene Ausführungen, die sich vor allem nach der Form des Anschnitts und dem verwendeten Material unterscheiden. Für die richtige Auswahl sollten Sie wissen, für welchen Einsatzzweck der Maschinengewindebohrer geeignet sein soll und mit welchem Werkstoff Sie arbeiten werden.
Außerdem benötigen Sie eine passende Werkzeugaufnahme zum Gewindeschneiden mit der Maschine. Deren Aufgabe ist es, Ihren Maschinengewindebohrer mit der Werkzeugmaschine zu verbinden. Was Sie hier verwenden, hängt vom Maschinentyp und Ihrer Ausrüstung ab. Häufig verwendet werden Spannzangen mit Vierkantaufnahmen, die zusätzlich das Drehmoment übertragen. Für kleinere Gewindeabmessungen kann eine zylindrische Spannzange ausreichend sein. Auch Gewindeschneidapparate zählen zu den Werkzeugaufnahmen. Die Spezialisten auf diesem Gebiet sind Gewindeschneidfutter, die in der Lage sind, kleine Unregelmäßigkeiten beim Gewindeschneiden mit der Maschine auszugleichen und damit vor allem die Standzeit der Werkzeuge deutlich erhöhen können.
Und schließlich benötigen Sie noch Werkzeug, um die Kernlochbohrung vorzubereiten: Spiralbohrer und Kegelsenker.
Schritt -für-Schritt Anleitung zum Gewindeschneiden mit der Maschine
- 1. Kernloch vorbohren: Der Gewindebohrer kann seine Arbeit nur in einer vorbereiteten Bohrung erledigen. Diese nehmen Sie mit einem gewöhnlichen Spiralbohrer vor. Wichtig: Achten Sie auf den richtigen Durchmesser! Alles Wissenswerte dazu lesen Sie hier.
- 2. Kernloch ansenken: Wir empfehlen, die Ränder des Kernlochs im Anschluss anzusenken. Das hilft bei der Zentrierung und sorgt für einen sauberen Abschluss.
- 3. Gewinde schneiden: Jetzt ist der Maschinengewindeschneider dran. Achten Sie auf korrekte Einstellungen (Vorschub entsprechend einmal die Steigung je Umdrehung) und verwenden Sie ausreichend Schmiermittel!
So finden Sie die richtige Einstellung zum Gewindeschneiden mit der Maschine
Wir haben bereits gesehen, dass Gewindeschneiden am besten funktioniert, wenn Sie vorher das entsprechende Programm auswählen und die Maschine den Rest erledigen lassen. Das heißt aber auch, dass Sie zum Gewindeschneiden mit der Maschine die entsprechende Programmierung kennen müssen. Ein wichtiger Wert ist der Vorschub, also die Strecke, die sich der Maschinengewindebohrer pro Umdrehung in das Material hineinbewegt. Der Vorschub sollte dabei der Steigung des Gewindes entsprechen. Die richtige Vorschubprogrammierung erhalten Sie, in dem Sie die Drehzahl beim Gewindeschneiden mit der Steigung multiplizieren.
Die Schnittgeschwindigkeit beim Gewindeschneiden mit der Maschine hängt vom verwendeten Bohrer und dem bearbeiteten Werkstoff ab. Empfehlungen hierzu finden Sie meist in der Produktbeschreibung des Bohrers, z. B. auch in unserem BAER Online-Shop. Meist liegen die Werte zwischen 5 und 15 m/min. Wir empfehlen beim Mindestwert oder etwas darunter zu starten und die Geschwindigkeit dann angepasst an das Verhalten des Bohrers zu steigern. Die Angaben beziehen sich dabei immer auf computergesteuerte Maschinen, nicht auf handbetriebene Geräte.
Alle wichtigen Formeln zum Gewindeschneiden mit der Maschine im Überblick:
- Schnittgeschwindigkeit vc [m/min] = (Außendurchmesser * π * Drehzahl) / 1000
- Drehzahl n [1/min] = (Schnittgeschwindigkeit in m/min * 1000) / (Außendurchmesser * π)
- Vorschubprogrammierung [mm/min] = Drehzahl * Steigung
Damit alles flutscht: Kühlschmierstoff nicht vergessen!
Beim Gewindeschneiden mit der Maschine entsteht unerwünschte Reibung, der Sie mit dem Einsatz von Schmiermitteln entgegenwirken können. Je höher die Geschwindigkeit, desto relevanter wird dies, da mehr Reibungsenergie frei und somit mehr Hitze erzeugt wird.
Aber Kühlschmierstoff ist nicht gleich Kühlschmierstoff. Auch hier richten sich die empfohlenen Produkte nach dem Einsatzgebiet. Unterteilt werden die Kühlschmierstoffe in Lösungen bzw. Dispersionen, Emulsionen und Schneidöl. Verschiedene Zusätze können außerdem weitere Eigenschaften erzeugen, wie beispielsweise einen Korrosionsschutz.
Beim Gewindeschneiden mit der Maschine steht die Schmierwirkung im Mittelpunkt, Kühlschmierstoff wird hier meistens in Form von Gewindeschneidöl oder Gewindeschneidpaste verwendet. Viele Maschinen führen das Kühlmittel automatisch über externe Düsen oder einen internen Mechanismus innerhalb der Spindel beim Bohrvorgang zu. Hierbei ist es wichtig, dass genug Druck verwendet wird, damit der Kühlschmierstoff stets in ausreichender Menge vorhanden ist.
Hochwertige Maschinengewindebohrer zum Gewindeschneiden mit der Maschine finden Sie im Online-Shop vom Gewindebohrer Hersteller BAER!