Kegel senken: Vergessen Sie diesen Arbeitsschritt nicht
Der Tag war lang, draußen wird es schon dunkel, der Magen knurrt, die Arme sind lahm und das Projekt ist immer noch nicht abgeschlossen. Egal, wie viel Leidenschaft man für das Handwerk übrighat – es gibt Situationen, da möchte man einfach fertig werden. Dann spukt schnell einmal die Frage im Kopf herum: Ist dieser eine kleine Arbeitsschritt wirklich so wichtig, oder kann ich ihn auch ausnahmsweise überspringen?
Beim Kegel Senken handelt es sich um einen Kandidaten für genau diese Frage. Das Kegel Senken trägt meist nicht unmittelbar zum Gelingen eines Projekts bei und wirkt auf den ersten Blick entbehrlich. Aber das täuscht! Denn auch wenn eine Bohrung ohne Senken des Kegels auskommt, heißt das noch lange nicht, dass Sie ohne diese Technik die gleichen professionellen Ergebnisse erzielen können. Zudem ist das Senken mit dem richtigen Werkzeug gar nicht so schwer. Sehen wir uns einmal an, was am Kegel Senken so besonders ist und worauf Sie dabei achten müssen.
Warum das Kegel Senken wichtig ist
Das Kegel Senken gehört zu den spanenden Fertigungsverfahren. Es unterscheidet sich vom Bohren, weil beim Senken nicht ins volle Material gearbeitet wird. Stattdessen kann das Verfahren nur an einer bereits vorhandenen Bohrung durchgeführt werden. Dabei wird am Rand einer Bohrung Material abgetragen. Dadurch entsteht eine kegelige Senkung, die verschiedene Winkel aufweisen kann.
Beim kegeligen Senken handelt es sich um ein Verfahren, das aus drei Gründen angewandt wird:
Kegel senken zum Entgraten
Beim Bohren in Metall können am Rand des Bohrlochs sogenannte Grate entstehen. Dabei handelt es sich um Auffaserungen oder Splitter des Werkstoffs, die noch fest mit dem Werkstück verbunden sind. Grate sind Fremdkörper, die massive Probleme verursachen und unter anderem dazu führen können, dass Teile nicht passen oder nicht wie gewünscht funktionieren. Durch ihre scharfen Kanten bergen sie außerdem ein Verletzungsrisiko und hinterlassen eine unsaubere Optik. Das Kegel Senken ist eine einfache Möglichkeit, die Grate restlos zu entfernen und eine glatte Oberfläche am Rand des Bohrlochs zu erzeugen.
Kegeln senken zum Gewindeschneiden
Vor allem beim Gewindeschneiden ist das Kegel senken eine beliebte Technik, um das Ansetzen des Gewindebohrers zu erleichtern. Das kegelige Senken vergrößert den Durchmesser im Eingangsbereich des Bohrloches. Dadurch ist beim Ansetzen des Gewindebohrers weniger Treffsicherheit vonnöten. Im Prinzip erzeugt das Kegel Senken ein Art Trichter, der das korrekte Platzieren des Gewindebohrers einfacher macht.
Schrauben ansenken für einen sauberen Abschluss
Kegeliges Senken eignet sich außerdem hervorragend als Methode, um Schrauben zu versenken. Der Kopf einer Schraube ist größer als ihr Körper und kann folglich nicht komplett im Gewinde verschwinden – was oft auch gar nicht sinnvoll wäre. Damit der Schraubenkopf aber auch nicht störend aus der planen Oberfläche eines Werkstücks herausragt, können Sie durch das Kegel Senken Platz schaffen. Dadurch lässt sich die Schraube im Material versenken, ohne zu stören. Außerdem sorgt das Schrauben Ansenken auch ästhetisch für einen schönen Abschluss.
Diese Werkzeuge benötigen Sie, um Kegel zu senken
Um Kegel zu senken, existieren spezielle Werkzeuge, die sogenannten Kegelsenker. Das sind Werkzeuge mit einem kegelförmigen Kopf mit mehreren Schneiden. Beim Kegel Senken unterscheidet man zwischen verschiedenen Winkeln der Senkung, die mit dem Werkzeug erzeugt wird. Als Vorbereitung auf das Gewindeschneiden und um Schrauben zu versenken, wird gewöhnlich ein Winkel von 90° verwendet. Aber Vorsicht, das gilt nur beim Ansenken metrischer Schrauben. Für Senkschrauben nach US-Norm benötigen Sie beim Kegel senken 82°. Zum reinen Entgraten können Sie auch mit Winkeln von 60° arbeiten. Wieder andere Winkel kommen beim Ansenken von Nietköpfen (75°) oder Blechnieten (120°) zum Einsatz.
Daneben gibt es noch eine Reihe spezialisierter Werkzeuge, um Kegel zu senken. Mit Führungszapfen können Sie etwa sicherstellen, dass die Senkung auch wirklich zentrisch zur Bohrung sitzt. Ein Querlochsenker verfügt in seinem Kopf über eine Bohrung, an deren Rand sich die Schneiden befinden und durch die Späne abtransportiert werden kann. Damit verhindert er Spanprobleme beim Kegel Senken und hinterlässt eine hohe Oberflächengüte. Für den besonders anspruchsvollen Anwendungsfall des Entgratens von Bohrungen in Rohren ist der Rohrentgrater zuständig. Durch seine ausgefeilte Geometrie kann er die Schnittkanten einer solchen Bohrung gleichzeitig von innen und von außen ansenken.
So gelingt es, Kegel zu senken
Bevor Sie Kegel senken, müssen Sie im Voraus immer ein Kernloch bohren. Beginnen Sie damit, dass Sie einen Spiralbohrer passender Größe und Ausführung verwenden, um eine solche Bohrung zu erzeugen. Jetzt müssen Sie das passende Werkzeug wählen, um Kegel zu senken. Ein Kegelsenker muss in Größe und Winkel zum Kopf der Schraube passen, die Sie versenken wollen. Besonders praktisch sind hier Sätze mit mehreren Werkzeugen in unterschiedlichen Abmessungen.
Ist das geeignete Werkzeug gefunden, können Sie auch schon mit dem Senken loslegen. Wie tief Sie dabei ins Material eindringen, hängt auch davon ab, zu welchem Zweck Sie das Kegel Senken anwenden. Um den Rand des Bohrlochs zu entgraten, genügen einige Millimeter – oder eben so weit, bis die Grate vollständig entfernt sind. Wenn Sie jedoch eine Schraube versenken möchten, dann senken Sie den Kegel, bis er mit seinem vollen Durchmesser ins Bohrloch eingedrungen ist. Nur dann lässt sich der Kopf der Schraube auch versenken. Fertig! Jetzt können Sie das Gewinde schneiden und Ihre Schraube versenken und haben eine plane, saubere und gratfreie Oberfläche.
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