Gewindebohrer nach Gewindenormen kaufen bei BAER
Gewindenormen, die Sie kennen sollten
Gewindenormen sorgen dafür, dass Bauteile austauschbar bleiben und Ihre Arbeitsergebnisse jederzeit reproduzierbar sind. Wichtig wird das vor allem dann, wenn Sie selbst Gewinde schneiden möchten. Welche Gewindenorm soll der Gewindebohrer haben und warum passt Ihr Ersatzteil nicht so, wie Sie es sich vorgestellt hatten? Als Hersteller von Gewindewerkzeugen mit 40-jähriger Firmengeschichte hören wir bei BAER solche und ähnliche Fragen jeden Tag. Um Verwirrung vorzubeugen und die wichtigsten Eckdaten zu klären, haben wir Ihnen eine Übersicht über die häufigsten Gewindenormen zusammengestellt
Von diesen Gewindearten sollten Sie schon gehört haben
Gewindenormen gibt es in Hülle und Fülle – von viel verwendeten Standard-Gewinden bis hin zu obskuren Spezialfällen. Um sich bei Ihrer täglichen Arbeit als Heimwerker oder Handwerker zurecht zu finden, genügen aber ein paar wenige Gewindenormen als Anhaltspunkt.
Das metrische ISO-Gewinde (M)
Da diese Gewindeart in Europa sehr häufig verwendet wird, haben Sie sicher auch schon selbst damit gearbeitet. Es handelt sich bei der Gewindenorm für das metrische Regelgewinde um ein Befestigungsgewinde, das z. B. für Schrauben und Muttern zum Einsatz kommt. Es hat einen Flankenwinkel von 60° und wird gekennzeichnet durch das Kürzel M und die Angabe des Nenndurchmessers. Da es sich um eine metrische Gewindenorm handelt, erfolgen alle Maßangaben in mm.
Das metrische ISO-Feingewinde (MF)
Bei dieser Gewindeart handelt es sich um eine Variante des metrischen ISO-Regelgewindes mit einer kleineren Steigung und Gewindetiefe. Die geringe Steigung beim MF metrischen Feingewinde macht es möglich, die Position einer Schraube sehr genau zu bestimmen. Die Gewindenorm wird daher gerne für Einstellschrauben verwendet. Außerdem haben Feingewinde mit dieser Norm eine gute Selbsthemmung und können dank der geringen Tiefe auch bei wenig Platz verwendet werden. Bei der Gewindebezeichnung wird das Kürzel MF verwendet.
Das Trapezgewinde (Tr)
Das Trapezgewinde ist ebenfalls eine metrische Gewindenorm, entsprechend werden alle Abmessungen in mm angegeben. Der Flankenwinkel beträgt hier nur 30°. Auffällig an diesem Gewinde ist das Profil, das nicht spitz zuläuft, sondern eben die Form eines gleichschenkligen Trapezes aufweist. Dadurch ist das Trapezgewinde gut als Bewegungsgewinde geeignet und in dieser Eigenschaft unter anderem in Drehmaschinen oder Spindelpressen anzutreffen.
Unified National Coarse Thread (UNC)
An dieser Stelle betreten wir den Bereich der amerikanischen Gewindearten. Das amerikanische Grobgewinde ähnelt mit einem Flankenwinkel von 60° dem metrischen ISO-Gewinde und ist auch was die Funktion und Verbreitung angeht in etwa das Äquivalent dieser Gewindenorm in den USA. Wichtig ist, dass alle Maßangaben in Zoll erfolgen. Außerdem wird die Steigung bei den amerikanischen Gewinden durch die Anzahl der Gänge in Zoll angegeben. Ein kleines, aber wichtiges Detail, das auf den ersten Blick verwirren kann.
Unified National Fine Thread (UNF)
Wie bei den metrischen Gewinden gibt es auch bei den amerikanischen Gewinden ein Feingewinde zum Grobgewinde. Dabei handelt es sich um das Unified National Fine Thread (UNF). Der Flankenwinkel des amerikanischen Feingewindes beträgt 60° und auch hier müssen alle Angaben in Zoll erfolgen. Wie die UNC-Gewindenorm ist auch die UNF-Gewindenorm weltweit verbreitet und wird neben den USA unter anderem auch in Japan oder Australien verwendet.
Unified National Special Thread (UNS)
Die UNS-Gewindenorm ist ein Sonderstandard für Gewinde. Diese Norm verfügt ebenfalls über einen Flankenwinkel von 60°, unterscheidet sich von den übrigen amerikanischen Gewinden aber durch spezielle Durchmesser, Steigungen und Einschraublängen. Zu finden ist dieses amerikanische Gewinde mit Sondersteigung zum Beispiel bei Mikrofonstativen.
National Standard Taper Pipe (NPT)
Das NPT-Gewinde gehört zwar auch zu den amerikanischen Gewindenormen, ist aber nicht Teil der Unified Thread Standard (UTS). Vielmehr gehört sie zu einer Gruppe von Standards für Rohrgewinde. Das amerikanische Rohrgewinde ist kegelig, nicht dichtend, und hat einen Flankenwinkel von 60°.
British Standard Whitworth Coarse Thread (BSW)
Weiter geht es mit den britischen Gewinden. Das britische Grobgewinde ist das standardisierte Regelgewinde in UK, ähnlich der metrischen Gewindenorm auf dem europäischen Festland. Die Maße werden in Zoll angegeben. Achtung beim Flankenwinkel, der beträgt hier nämlich nur 55°. Die Gewindekurzbezeichnung für diesen Gewindestandard setzt sich zusammen aus dem Kürzel BSW und dem Nenndurchmesser in Inch.
British Standard Fine Thread (BSF)
Die britischen Gewindenormen kennen auch das Feingewinde zum BSW-Gewinde. Das British Standard Fine Thread (BSF) hat einen Flankenwinkel von 55°. Früher war das britische Feingewinde wichtiger Bestandteil der ruhmhaften britischen Automobilindustrie, hat seither aber an Bedeutung eingebüßt. Erkennen können Sie dieses Gewinde an der Gewindebezeichnung BSF gefolgt vom Durchmesser in Inch.
British Standard Pipe Parallel (BSP)
Während die anderen britischen Gewindenormen vor allem in ihrem Ursprungsland verwendet werden, erfreut sich das BSP-Rohrgewinde auch außerhalb der Grenzen großer Beliebtheit. Es hat sich in der Sanitär- und Heizungstechnik als Standard für Gewinde zur Verbindung von Rohren durchgesetzt und kann Ihnen daher auch in Deutschland begegnen. Beachten müssen Sie dabei, dass auch diese Gewindenorm einen Flankenwinkel von 55° aufweist. Außerdem sind die Zollangaben in der Gewindebezeichnung nicht wörtlich zu nehmen, da sie sich auf veraltete Rohrgeometrien beziehen. Das Kürzel für das BSP-Gewinde lautet G.